Umgang mit Drohungen: Wie ernst sind sie zu nehmen?
Gewaltprävention -
Der Begriff der “Drohung” bezeichnet die geäusserte Absicht, einer bestimmten Person zu schaden. Eine Drohung kann mündlich, schriftlich oder auch nonverbal zum Ausdruck kommen. Es empfiehlt sich, jede Drohung ernst zu nehmen und gegebenenfalls mit der Unterstützung von Fachpersonen eine Risikobeurteilung vorzunehmen.
Es gibt verschiedene Stufen von Drohungen. Das höchste Risiko geht von eindeutigen und spezifischen Ankündigungen einer bevorstehenden Gewalthandlung aus. Diese enthalten keine Konditionen wie «falls», “wenn”, «oder», «aber», «bis». Kommen solche Wörter vor, dann wird die angedrohte Handlung an gewisse Bedingungen geknüpft. Werden diese nicht erfüllt, kann sich die drohende Person gezwungen sehen, den Worten eine Tat folgen zu lassen.
Der Drohfinger: Offenbar sind Sie im Fokus einer aggressiven Person gelandet.
Wir können Drohungen danach kategorisieren, wie hoch das Risiko einer daran anknüpfenden Gewalttat ist:
Eher geringes Ausführungsrisiko
Mittleres Risiko
- Die Drohung ist konkret und direkt formuliert
- Die Drohung enthält Angaben zum Vorgehen zur Gewaltanwendung
- Es gibt Hinweise auf Ort und Zeitpunkt der Gewalt
- Es sind Anspielungen zu Vorbereitungsmassnahmen vorhanden
- Der Ernst der Drohung wird bekräftigt
Hohes Risiko
- Die Drohung enthält plausible und detaillierte Beschreibung der angedrohten Tat
- Es gibt Hinweise auf
- spezifische Vorbereitungshandlungen
- potenzielle Tatorte
- Beobachtung des Opfers
Schon unspezifische Drohungen können bereits zu einem sehr hohen Stresslevel der betroffenen Personen führen, da sie ständig darüber nachdenken, wann, wo und was geschehen könnte. Neben dem Arbeitsplatz ist unter Umständen auch der Arbeitsweg oder der private Alltag gefährdet. Deshalb kann es auch bei Drohungen mit geringem Risiko sinnvoll sein, mit einem Spezialisten über mögliche Handlungsoptionen zu sprechen.
Deeskalation - Bedrohung - Aggression
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